Jörg Meuthen von der Zentrumspartei will nicht Gendern.

„Verweigern Sie sich diesem Unfug“ – Meuthen über Gendern

Brüssel/Straßburg – Der frühere AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen, der im Juni der Zentrumspartei beitrat, fordert in einer Videobotschaft seine Zuschauer auf, sich konsequent dem Gendern zu verweigern. Er ruft „sozusagen zum zivilen Ungehorsam“ auf. Meuthen: „Machen Sie es wie ich. Machen Sie nicht mit. Verweigern Sie sich diesem Unfug.“ Artikel oder Fernsehsendungen breche er ab, wenn dort gegendert wird.

Weiterhin ruft das Mitglied im Europäischen Parlament die Zuschauer dazu auf, die eigenen Kinder aufzuklären, „damit die sich nicht das Gehirn waschen lassen von diesem unguten Zeitgeist“. Laut Meuthen „treibt der Irrsinn fröhliche Urstände“, wenn Gender-Befürworter die beiden Geschlechter Mann und Frau in Frage stellen. Die Gender-Idee setze sich langfristig gegen die biologische Zweigeschlechtlichkeit nicht durch.

Meuthen bezieht sich auf einen offenen Streit, der durch einen abgesagten Vortrag an der Humbold Universität Berlin im Juli entbrannte. Die Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht wollte über die biologische Zweigeschlechtlichkeit vortragen. Als Trans-Aktivisten im Vorfeld ihren Protest ankündigten, knickte die Universität aus Sorge vor gewaltsamen Ausschreitungen ein und sagte den Vortrag ab. Er wurde später nachgeholt. Der Streit zwischen der Naturwissenschaftlerin und den Trans-Ideologen ging bis vor Gericht. Dort siegte Vollbrecht gegen jene, die online behaupteten, sie leugne die Verbrechen des Nationalsozialismus. Das Landgericht Köln entschied am Montag in einer Unterlassungsverfügung, diese Aussage dürfe nicht wiederholt werden.

Bereits im Juni brach ein ähnlicher Streit los: In der Tageszeitung „WELT“ warfen Wissenschaftler den öffentlich-rechtlichen Sendern eine einseitige „Trans-Agenda“ vor, worauf der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, ihnen wiederum Homo- und Transfeindlichkeit unterstellte. Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte die Debatte mit dem Machtwort der Biologin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard. Sie äußerte sich vergangene Woche in der Frauenzeitschrift „Emma“ zur Frage, ob das Geschlecht durch psychische und soziale Faktoren mitbestimmt sei: „Das ist Unfug. Wie man sich fühlt, das lässt sich durch soziale und psychologische Umstände ändern. Das biologische Geschlecht aber eben nicht. Das ist dort, wo wirklich Wissenschaft betrieben wird, auch völlig unstrittig.“

Titelbild: Bildschirmfoto Youtube / Prof. Jörg Meuthen MEP, Deutsche Zentrumspartei


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