CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz auf dem CDU-Parteitag 2019 in Leipzig.

Merz warnt vor drohendem Blackout

Berlin – Anfang kommenden Jahres könnte Deutschland ein großflächiger Stromausfall, ein sogenannter Blackout, bevorstehen. Das sagte der CDU-Vorsitzende und Oppositionsführer Friedrich Merz der „BILD am Sonntag“. „Wenn diese Regierung so weitermacht und aus ideologischen Gründen am Atomausstieg festhält, droht uns Anfang nächsten Jahres ein Blackout.“ Wie Merz sagt, bräuchte nur jeder Fünfte Gaskunde im Winter mit Strom heizen, um den Stromverbrauch zu verdoppeln und die Netze vollständig zu überlasten.

Mit den drei noch laufenden Atomkraftwerken sowie den drei 2021 bereits abgeschalteten Anlagen könnten laut Merz etwa 20 Millionen Haushalte „sicher mit Strom versorgt“ werden. Dafür hätte die CDU auch bis spätestens Ende August Brennstäbe besorgen wollen. Die Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP hat aber aufgrund der angepeilten Energiewende keine neuen Brennstäbe bestellt, damit die letzten Kernkraftwerke plangemäß Ende 2022 vom Netz gehen. Allerdings prüft die Ampel derzeit aufgrund der angespannten Situation eine befristete Laufzeitverlägerung für die drei verbleibenden Atomkraftwerke.

Deutschland droht „existentieller Notstand“

Am vergangenen Sonntag warnte auch der CDU-Politiker und frühere Vorstandsvorsitzende der Norddeutschen Affinerie AG, Werner Marnette, in der Sendung „Hallo, Reichelt“ vor einem „existentiellen Notstand“. Er kritisierte, dass die Politik gesicherte Energiekapazitäten abbaue, während es gleichzeitig keine Speichermöglichkeiten für Sonnen- und Windenergie gebe. Die entstehende Energielücke werde nicht ausgeglichen. Ohne Kernenergie und Kohle brauche man Gas, da ohne Gas auch erneuerbare Energien nicht funktionierten. Marnette warnte bezüglich der hohen Energiekosten vor Firmenpleiten: „Manche Industriebereiche, die nicht energieverschwenderisch, aber energieintensiv sind, werden dieses Jahr nicht überstehen.“

Werner_Marnette-hart_aber_fair
Werner Marnette.

Für Marnette steht Deutschland durch grüne Politik inzwischen „vor einem Scherbenhaufen“: „Wir folgen hier einer Lüge, zu glauben, Deutschland mit erneuerbarer Energie versorgen zu können.“ Auch mehr Windräder und mehr Sonnenenergie könne die Energielücke nicht kompensieren. Marnette: „Das ist so, wie wenn man einem Land den Stecker zieht.“ Der Ukraine-Krieg habe offenbart, dass die grüne Energiepolitik der letzten Jahre in eine „dramatische Abhängigkeit vom Erdgas“ geführt habe.

Titelfoto: Friedrich Merz auf dem CDU Parteitag 2019 am 22. November 2019 in Leipzig. © Olaf Kosinsky Olaf Kosinsky creator QS:P170,Q30108329 , 2019-11-22 Friedrich Merz CDU Parteitag by OlafKosinsky MG 5686CC BY-SA 3.0 DE

Foto Werner Marnette: Superbass2022-08-29-Werner Marnette-hart aber fair-0003CC BY-SA 4.0


Mehr lesen?

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert