Weltärztepräsident: „Wenn Ungeimpfte nicht hören wollen, müssen sie eben fühlen“
Screenshot: Youtube / DUP UNTERNEHMER
Die Politik muss Maßnahmen gegen Ungeimpfte verstärken und „durchaus harte“ 2G-Regeln bundeseinheitlich ausweiten, sagte der umstrittene Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery am heutigen Donnerstag im Videocast „19 – die Chefvisite“. Montgomery will Ungeimpfte mit verschärften Maßnahmen noch härter angehen: „Wenn die anderen [Ungeimpfte; d. Redaktion] nicht hören wollen, dann müssen sie eben fühlen.“ Daher findet der 69-Jährige es „in Ordnung“, dass Menschen ohne Impfung „gewisse Dinge dann nicht mehr machen dürfen“. Er wiederholte seine umstrittene Ansicht erneut, dass Menschen ohne Impfung die Mehrheit der Geimpften „tyrannisieren“ und mit ihrer „Unvernunft“ für Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen verantwortlich seien.
Kontaktbeschränkungen blieben nötig, die „Spaziergänge“ aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen sollte die Polizei jetzt untersagen: „Dass Massenspaziergänge stattfinden und die Polizei das nicht unterbindet, das wird es dann nicht mehr geben.“ Wie Montgomery sagt, sind die Demonstranten „nur vordergründig gegen die Impfung“, denn eigentlich lehnten sie prinzipiell den Staat und das Solidarwesen ab. Deswegen müsse der Staat Konsequenz zeigen: „Wenn der Staat nicht konsequent ist, deutlich ist und das tut, was er sagt, dann kriegen Leute mit Aluhut oder Querdenker die Oberhand.“
„Impfen, impfen, impfen“ – auch mehrere Auffrischungen reichen nicht
Es gelte jetzt, die Grundlagen zu legen, um eine „fünfte Welle“ im kommenden Herbst zu verhindern. Durch eine Impfpflicht müsse eine Grundimmunität erreicht werden. Der Weltärztpräsident hinterfragte allerdings auch die Effektivität der Impfungen und wie sinnvoll eine allgemeine Impfpflicht sei, „wenn wir nachher zählen müssen: fünfter, sechster, siebter Booster“. Dennoch äußerte er sich überzeugt: „Impfung: Das ist der einzige Weg, der unsere Bevölkerung schützt.“ Und: „Impfen, impfen, impfen. Das ist das einzige, was wirklich weiterhilft.“ In der gegenwärtigen Situation ändere die Impfkampagne jedoch noch nichts, da die Wirksamkeit für Neugeimpfte für diese „vierte Welle“ zu spät einsetze.
Mit vollständiger Impfung sowie mehreren Nachimpfungen („Boostern“) sei es nicht getan, da das Virus sich ständig verändere. „Irgendwann einmal“ werde es eine ausreichende Grundimmunität geben.
Der umstrittene Weltärztepräsident erregte zuletzt Kontroversen, als er in einem „WELT“-Interview Richter des niedersächischen Oberverwaltungsgerichts Lüneburg in ihrem 2G-Urteil „kleine Richterlein“ nannte. Der Bund deutscher Verwaltungsrichter und Verwaltungsrichterinnen kritisierte Montgomerys Aussagen als „respektlos“, und das Netzwerk Kritischer Richter und Staatsanwälte bezeichnete sie als „direkten Angriff auf den Rechtsstaat“. Demnach sei die Öffentlichkeit von Montgomerys Äußerungen einiges gewohnt, aber „seine jüngste Entgleisung“ habe damit „eine neue Qualität“ erreicht.
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