Claus Klebers letztes „heute journal“ und die Meinungen von Zeitungslesern
Der ZDF-Nachrichtensprecher Claus Kleber moderierte über 20 Jahre und fast 3000 Sendungen das „heute journal“. Am gestrigen Donnerstag lief nun seine letzte Sendung, Kleber geht in Rente. Die Medien berichteten über Klebers Scheiden fast wie über den Abgang des Bundespräsidenten. Statt eines eigenen Meinungsbeitrags sammelte ich hier einige Leserkommentare von „Spiegel“-, „WELT“- und „RP Online“-Lesern. Von Christian Albrecht.
Titelfoto: Olaf Kosinsky, Claus Kleber Medientage 2014 by Olaf Kosinsky Foto 2, CC BY 3.0
Was andere über dich sagen, kann mehr über dich sagen, als was du selbst über dich sagst. „Dein Ruf eilt dir voraus“, heißt es. Mich interessierte bei all der medialen Lobhudelei für einen einfachen Nachrichtensprecher viel mehr, was übliche Medienkonsumenten über Klebers Abgang meinen. „Dem Volk aufs Maul schauen.“ Dieser Artikel stellt keine repräsentative Meinungsumfrage zum ehemaligen ZDF-Mitarbeiter Claus Kleber dar, sondern dient eher einem allgemeinen Stimmungsbild bei Zeitungslesern.
Dazu schaute ich mir die online Kommentar-Spalten unter den Artikeln von „WELT„, „Spiegel“ und „RP online“ an. Ich zitiere hier in Screenshots einige Kommentare. Damit es nicht unausgeglichen ist, versuche ich in etwa so viele positive wie negative Kommentare zu zeigen. Bei WELT fällt es schwer, weil die Lesermeinungen zu Claus Kleber fast durchgängig negativ sind. Auch bei RP Online gab es bis 11 Uhr nur einen positiven Kommentar. Ich sichtete die Kommentar-Spalten am Samstag, den 31. Dezember, bis 11 Uhr. Was danach kam, nahm ich nicht mehr auf.
Leserkommentare bei „WELT online“
Leserkommentare bei „Spiegel online“
Leserkommentare bei „RP Online“
Kleber vor seinem Abschied: „Ideologie vergiftet den Journalismus“
Zuletzt kritisierte der abgeschiedene ZDF-Sprecher in einem Interview für die „Zeit“ vergangene Woche den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und sagte: „Ideologie vergiftet den Journalismus.“ Das ZDF solle sich auch wieder konfrontative Formate trauen. Die Kommentare bei öffentlich-rechtlichen Sendern glichen oft eher Besinnungsaufsätzen, dort habe „der journalistische Konsens die Oberhand gewonnen“.
Der konservative CDU-Politiker Hans-Georg Maaßen kommentierte diese Äußerungen in den sozialen Medien wie folgt:
Ein wie auch immer gearteter, einzigartiger Claus Kleber wird immer in unseren Herzen weiterleben. Aber vor allem durch die Parodie auf seine Person in der Satire-Sendung „Switch reloaded“, wo er seine Kollegin Gundula Gause mobbte.
Leben Sie nach Ihrer letzten „heute journal“-Sendung wohl, Herr Kleber! Gundula Gause wird’s freuen.
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