US-Journalistin: „Faktenchecker“ und Presse verbreiten oft Propaganda
Wie „Faktenchecker“ und linkspopulistische Propaganda in der Presse die Menschen manipulieren, berichtete in der Sendung „American Thought Leaders“ die Investigativ-Journalistin und fünffache Emmy-Preisträgerin Sharyl Attkisson. Und gibt Rat zum selber Denken. Zusammenfassung von Christian Albrecht
Foto: Redneck Country Club, Sharyl Attkisson at the Redneck Country Club 05, CC BY 2.0
Wie unabhängig und neutral ist die Presse heute noch, und wer kontrolliert die Informationswelt? Die US-Journalistin und fünffache Gewinnern des Emmy-Preises für Recherche in den USA, Sharyl Attkisson, sagte am Dienstag im Gespräch in der US-Sendung „American Thought Leaders“, seit 2015 und 2016 treten immer mehr Bigtech-Unternehmen und „Faktenchecker“ zwischen den Konsumenten und die Informationen. Die Information erreiche den Konsumenten daher oft nur noch gefiltert.
Inzwischen sei es so, dass „jede Information, die vereinnahmt werden kann, auch bereits vereinnahmt wurde, sei es bei Wikipedia, Faktencheckern oder in den Nachrichten.“ Viele begrüßten diese Vereinnahmung der freien Information, und selbst die Medien verlangten danach, verwunderte sich Attkission vor dem Moderator und Chefredakteur der US-„The Epoch Times“, Jan Jekielek. „Ich hätte vor ein paar Jahren nicht gedacht, dass es einmal so sein würde.“
In ihre Kritik bezog Attkisson auch die heute sehr bekannten „Faktenchecker“ ein. Sie werden laut der Journalistin „in vielen Fällen instrumentalisiert oder zum Zweck der Verbreitung von Narrativen und Propaganda eingesetzt“. Faktenchecker als Propagandisten sagten den Leuten, was sie zu glauben und für wahr zu halten haben, ihre Botschaft sei: Die Menschen sollten anderslautenden Informationen nicht vertrauen. Ein Ziel von „Faktenchecks“ sei damit auch, Menschen zu verwirren und zu verunsichern, welche der unterschiedlichen Information bei kontroversen Themen zutreffen. Attkisson kritisierte die Kontrolle durch Regierungen und Konzerne: „Das ist alles Teil einer sehr gut finanzierten und gut organisierten Informationslandschaft, die uns die Informationen vorgibt, die sie haben wollen.“ Wenn Regierungen oder Bigtechunternehmen im Internet nur wenige, aber für viele Menschen zentrale Informationsquellen wie Google, Wikipedia, Facebook und Twitter kontrollierten, könnten sie damit laut Attkisson das Denken der Menschen steuern.
Linkspolitische Aktivisten erfanden das Konzept der „Fake News“
Mit einer linken Medienkampagne gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump sei die Veränderung der Medienwelt 2015/2016 richtig losgegangen. Die linkspolitischen Demokraten hätten Trump als Präsidenten nicht gewollt und über die Medien beweisen wollen, dass eine Trump-Präsidentschaft schädlich sei. Attkisson erklärte, ein erstes „Faktencheck“-Projekt in den USA war „First Draft News“. Dieses Faktencheck-Projekt beschreibt seine Mission auf seiner Webseite wie folgt: „Heute brauchen wir mehr denn je Zugang zur Wahrheit. Aber in diesem verschmutzten Informationsumfeld war es noch nie so schwierig, zu wissen, worauf man vertrauen kann, und noch nie war es so leicht, in die Irre geführt zu werden. Desinformationen zielen auf unsere Gesellschaften ab und schaden ihnen überall auf der Welt.“
Zu den Gründungsunternehmen von „First Draft“ zählte 2015 auch „Google News Lab“, zu der auch der US-Informatiker und Manager Eric Schmidt gehörte. Schmidt wiederum war im US-Wahlkampf Großspender für Trumps Gegenkandidatin Hillary Clinton von den Demokraten und laut dem „Tech Transparancy Project“ für Google ein politischer Aktivist in ihrem Wahlkampf. Attkisson kommentierte diese Zusammenhänge im Gespräch: „Ist es ein Zufall, dass ein politischer Aktivist kurz vor dem Präsidentschaftswahlkampf eine gemeinnützige Organisation gründet, die den Begriff ‚Fake News‘ übernimmt? Wenn man sich die Website dieser gemeinnützigen Organisation ansieht, meint sie mit ‚Fake News‘ ausschließlich konservative Falschnachrichten. Aus ihrer Sicht gab es keine liberale Form von Falschnachrichten.“ Das Konzept von „Fake News“ ist Attkisson zufolge demnach eine Erfindung linker politischer Aktivisten. Als Präsident habe Trump dann den Begriff der „Fake News“ für sich eingenommen und immer wieder den linken US-Medien vorgeworfen, Falschnachrichten zu verbreiten.
Journalisten und „Faktenchecker“ agieren oft wie Regierungssprecher
Die Journalistin, die privat auch Taekwondo-Kampfsport praktiziert, kritisierte im Gespräch mit Jan Jekielek auch die Rolle der Presse. „Journalisten – ich glaube nicht einmal, dass es Journalisten sind – sind heute zu selten Journalisten, sondern Schreiber, die unkritisch und oft auf Kosten der Sorgfalt das verbreiten, was etablierte Wissenschaftler oder etablierte Politiker mitteilen lassen wollen. Sie plappern einfach das nach, was ihnen aufgetragen wird, um es an die Öffentlichkeit weiterzugeben. Sie agieren eher als Propagandisten denn als Journalisten und Reporter.“ Vor einigen Jahren haben Attkisson zufolge die Leitmedien nie unkritisch wiedergegeben, was Regierungspolitiker verkünden. Sondern die Presse fragte früher nach, sei skeptisch gewesen, suchte nach Beweisen, forderte andere Sichtweisen ein. Heute versuchten Journalisten „als Sprachrohr der Regierung“ dagegen sogar, die Menschen regelrecht davon zu überzeugen, dass die Regierungsmeinung die Wahrheit sei. Für Attkisson gibt es „kaum noch einen nennenswerten Unterschied zwischen den Leuten, die eine Botschaft verbreiten wollen, und den Boten in den Medien“.
Auch Moderator Jekielek sieht es ähnlich und sagte bezogen auf die Suche seiner Zeitung nach guten neuen Journalisten-Mitarbeitern: „Der journalistische Beruf wurde als ganzes sehr abgewertet. Es ist nicht leicht, Leute zu finden, die so denken wie Sie und ich.“
Wie Attkisson sagte, suchen Menschen nach der Wahrheit, denn „die Suche nach der Wahrheit ist ein Teil von uns und wird sich letztlich durchsetzen“. Heute gebe es Versuche, neue, unabhängige Pressemedien zu gründen und neue, nicht von Bigtech zensierte Plattformen zu erschaffen. So nutzten heute bereits viele Konservative die kanadische Videoplattform „Rumble“ statt das zu Google gehörende Youtube oder auch Substack-Newsletter, um der Informationszensur von Google/Youtube, Facebook und Twitter zu entgehen. (Ein weiteres Beispiel ist die im Juli 2021 gestartete und seitdem rasant an Nutzern wachsende Twitter-Alternative „Gettr“.) Für Attkisson „haben die Propagandisten ihre Karten offen gelegt, indem sie so offensichtlich die Informationen kontrollieren und Zensur betreiben“. Diese Form der Zensur sei inzwischen nicht mehr zu verleugnen. Auch Menschen, die sich Informationen gerne vorgefiltert wünschten, können laut der fünffachen Emmy-Preisträgerin nicht immer damit zufrieden sein, nur die eine Seite der Geschichte zu hören und nie die ganze Story.
Sie riet den Menschen bei Themen, die ihnen wichtig sind, sich mit den Originalquellen zu beschäftigen, eigene Recherchen zu machen, selbst zu denken und auf ihre „kognitive Dissonanz“ zu vertrauen. Damit meinte sie: Wenn man einen Widerspruch empfindet zwischen dem, was die Medienwelt vermittelt, und seiner eigenen Wahrnehmung, soll man das ernst nehmen. Attkisson: „Du wirst damit öfter recht haben, als du denkst.“
Das vollständige Gespräch können Sie hier ohne Aboschranke nachhören.
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