Zeichnung von Angela Merkel, CDU, frühere Bundeskanzlerin.

Junge CDU-Aussteiger rechnen mit Partei ab

Eschborn – Sechs junge CDU-Mitglied steigen wegen dem politischen Parteikurs von den Christdemokraten aus und rechnen mit ihrer früheren Partei unter 16 jähriger Führung der „schädlichen Politik“ Angela Merkels ab. In einem Brief, den das liberal-konservative Magazin „Tichys Einblick“ am Freitag veröffentlichte, nennen sie ihre Gründe. Dort teilen sie mit, „dass die Christlich-Demokratische Union mittlerweile in zu vielen Bereichen Teil des Problems, aber nicht mehr Teil der Lösung ist“.

Als Hauptanlass für ihren Ausstieg nennen sie den vergangenen CDU-Parteitag vom 9. bis 10. September mit der dort beschlossenen Frauenquote. Eine solche Quote als „linke[s] Konzept der Gleichstellung“ zerstöre die Chancengleichheit und und sei „anti-individualistisch und kollektivistisch“ sowie „zutiefst ungerecht und ideologisch“: „Sie steht für das Gegenteil unserer liberalen bürgerlichen Werte, nach denen allein Leistung und nicht Geschlecht oder Herkunft zählen soll.“

In weiteren acht Punkten konkretisieren die Aussteiger ihre Kritik an der CDU. Demnach habe die Partei

  • mit ihrer Wirtschaftspolitik der wirtschaftlichen Kraft geschadet und bürgerliche Freiheiten untergraben;
  • Kompetenzen an die Europäische Union verlagert und sich in eine Schuldenunion mit Brüssel begeben;
  • „eine von Anfang an zum Scheitern verurteilte Energiepolitik“ betrieben, sichere Atomkraftwerke abgeschaltet, dafür aber schmutzigen und unsicher produzierten Strom aus dem Ausland importiert und Deutschland von Putin abhängig gemacht;
  • mit ihrer Migrationspolitik die innere Sicherheit des Landes und der deutschen Bevölkerung gefährdet;
  • Ungeimpfte willkürlich ausgegrenzt und diskriminiert und sich für eine Impfpflicht mit einem Stoff eingesetzt, der häufig Nebenwirkungen habe und wenig wirksam sei. „Beides stellt einen ungeheuerlichen Tabubruch dar – gerade für eine Partei mit christlichem Menschenbild“;
  • nicht die Stimme gegen eine „autofahrerfeindliche Politik“ erhoben und damit „insbesondere arbeitende Menschen, mittelständische Unternehmer, Pendler und die Landbevölkerung schwer belastet“;
  • die Bildungsstandards stark gesenkt und Familienförderung vernachlässigt;
  • dazu beigetragen, dass ein Großteil der Deutschen laut Umfragen Angst hat, frei ihre Meinung zu äußern, insbesondere zum Islam.

Wie die sechs jungen Aussteiger mitteilen, widerspricht diese Politik „unserem Politikverständnis, unserem Menschenbild und den Grundwerten der alten CDU als wahrhaft christdemokratischer Partei“. Auch unter dem gegenwärtigen Parteivorsitzenden Friedrich Merz habe es keinen Kurswechsel gegeben, sondern die CDU orientiere sich auch weiterhin am linken und grünen Zeitgeist. „Daher glauben wir nicht an die Möglichkeit, dass unsere bisherige Partei erneut auf einen vernunftorientierten, bürgerlichen Weg zurückfinden kann.“


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