Corona-Protest

Initiatorin vom „Wir gemeinsam Bündnis“ : „Extremisten sind ganz andere“

München – Die allermeisten Demonstranten in der Protestbewegung gegen die Corona-Politik sind keine Extremisten. Die Extremisten seien „ganz andere“, sagte die Initiatorin des neu gegründeten „Wir gemeinsam Bündnis“, Sonja Alefi, vergangene Woche in einem gemeinsamen Interview mit Melchior Ibing vom „München steht auf“ der Tageszeitung WELT. Wer diese „anderen“ Extremisten aus ihrer Sicht seien, sagte Alefi nicht.

Diffamierungen sollten unterlassen werden

Seitens der Politik und Medien sehe man sich mit Vorwürfen konfrontiert, dass innerhalb der Protestbewegung vermeintlich Extremisten, Rechtsradikale und Reichsbürger zu finden seien. Wie Salefi sagt, stellen Politik und Medien die Demonstranten als aggressiv und gewalttätig dar. Alefi bezeichnet dies als Diffamierungen und weist den Vorwurf zurück: „Extremisten gibt es kaum bei den Münchner Protesten.“ Solche Teilnehmer wolle sie auch nicht unter den Protesten haben.

Medienberichte verzerrten die Proteste, indem laut Ibing „nur die Blödesten der Blöden“ in Berichten gezeigt würden. Das führe zu Misstrauen gegenüber Journalisten, viele Demonstranten seien „sauer“ gegenüber Medienvertretern und reagierten auf anwesende Journalisten abweisend oder gar aggressiv. Bei so verzerrter Berichterstattung fragen sich die Menschen Alefi zufolge: „Was stimmt denn noch alles nicht von dem, was geschrieben wird?“

Alefi lehne als Enkelin einer deutschen Jüdin ab, Corona-Maßnahmen mit dem Holocaust zu vergleichen. Jedoch sei es auch in der aktuellen Impfdebatte „gefährlich, wenn Menschen nicht mehr als Mitmenschen akzeptiert werden“.

Sowohl Melchior Ibing als auch Sonja Alefi verweisen auf die Größe der Gesamtteilnehmerzahl und distanzieren sich von extremen Gruppen. Sie fordern von Politik, Polizei und Medien, tendenziöse, gar verdrehte, zusammengeschnittene Berichterstattung zu unterlassen. Sie suchten als Protest-Veranstalter ausschließlich die Kooperation mit friedlichen Initiativen und erwehrten sich dem Vorwurf des Extremismus, der den Konflikt mit dem Staat suche.

Kritik an den Grünen: „die woke Blase, die zwei Partys feiert und darin kein Problem sieht“

Ihr Engagement in der Protestbewegung richte sich in der Hauptsache gegen eine Impfpflicht und gegen die Maßnahmen, die sie für unverhältnismäßig halten. Alefi fordert stattdessen massive Verbesserungen im Gesundheitssystem. In den Maßnahmen sehe sie die Gefahr, dass die Gesellschaft zerreißt. Gleichzeitig zeigt sich die Grünenwählerin, Feministin und Flüchtlingshelfern Alefi erschüttert über die Zustimmung der Grünen zu den Maßnahmen, „die woke Blase, aus der ich eigentlich komme, die 2G-Partys feiert und darin kein Problem sieht“.

Ebenfalls erschüttert zeigt sie sich über einen Twitter-Post der grünen Bundestagsabgeordneten Saskia Weishaupt vergangene Woche. Weishaupt verlangte darin den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray gegen Demonstranten.

Ibing warnt vor Unruhen bei den Protesten durch die Maskenpflicht, weil er eine Übertragung der Viren im Freien für nahezu ausgeschlossen hält. Er bezeichnet diese als Schikane und fordert als Folge der harten Auflagen und Eskalationen in einem offenen Brief, zum Dialog aller Verantwortlichen auf. Er dringt auf die ungestörte Genehmigung von Protesten und Versammlungsfreiheit, damit die Bürger ihre Anliegen sichtbar zum Ausdruck bringen können.

Sonja Alefi ist Mutter von drei Kindern, ist Social-Impact Investmentmanagerin, Einzelunternehmerin und gründete im Jahr 2015 die Little Travel Society. Sie betreibt unter anderem eine Online-Sammlung von familienfreundlichen Hotels und Ferienhäusern. Zudem bietet sie einen Blog mit Tipps fürs Reisen mit Kindern sowie Minireiseführer für Familien an. Melchior Ibing ist von Beruf Schreiner und hat sich Bayern auf Platz 32 der Landesliste der Basis für die Bundestagswahl beworben.

(Artikel von Ute Falk-Offenbach)

Symbolbild: Rainhard Wiesinger / Pixabay


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